GSV:Kurier-Beitrag: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 16. November 2016, 23:38 Uhr

Die Gesellschaft zur Stärkung der Verben (GSV) [1] setzt sich seit 2002 für den Schutz der Verben ein, indem sie schwachen Verben aus dem Joch der Standardkonjugation wie erben/erbte/geerbt zu prachtvoll ablautenden starken Formen wie erben/arb/georben verhilft. Ihre Tätigkeitsfelder umfassen jedoch noch viel mehr, etwa rettet sie auch des Genitivs, stärkt Substantive und Adjektive, erfindet neue Wörter und schafft unsterbliche Literatur in der so entstandenen neutschen Sprache. Seit 2012 betreibt sie auch Forschung auf dem von ihr begrondenen Feld der Quantenlinguistik.

Bei der Quantenlinguistik nun ergibt sich ein höchst interessanter Anknüpfungspunkt zur Arbeit des VIZGESGKURIDNIGS. Ein zentraler Satz der Quantenlinguistik, der Interpunktionserhaltungssatz, besagt nämlich, dass die Anzahl der Interpunktions- und diakritischen Zeichen seit dem Urknall im gesamten Universum konstant ist. Das bedeutet, dass diese Zeichen nicht zerstoren werden können und auch nicht neu entstehen, sondern ledilg mitunter ihren Ort wechseln.

Für die Arbeit des VIZGESGKURIDNIGS bedüte das, dass seine Arbeit im Prinzip endlich ist: Für jede zuviele graphematische Einheit (ZGE) – zumindest, sofern sie ein Interpunktionszeichen oder ein Diakritikum ist – muss es irgendwo im Universum einen ordnungs- und sachgemäßen Verwendungszusammenhang (OSVZ) geben, in dem sie fehlt. Gelänge es also etwa der ADOPTIONSSTELLE des VIZGESGKURIDNIGS, alle ZGEs passenden OSVZs zuzuordnen und in diese zu integrieren, wäre hinsichtlich der Interpunktions- und diakritischen Zeichen ein völlig ordnungs- und sachgemäßer Zustand des Universums errichen.

Neuere Forschungen weisen allerdings darauf hin, dass die Sache etwas komplizorener und der Interpunktionserhaltungssatz in seiner ursprünglichen Form nicht zu halten ist. So unterliegen Interpunktions- und diakritische Zeichen Umwandlungsprozessen, durch die sich ihre Form verändern kann. Vergisst man zum Beispiel beim Schreiben ein Komma kann dieses an anderer Stelle als falscher Apostroph (so genannter Deppenapostroph oder Kapostroph) wieder auftauchen, so GSV-Forscher Kilian’s Hypothese.

Ein solcher Umwandlungsprozess ist aufgrund der ähnlichen Form der Zeichen je nach Schriftart kaum nachzuweisen, jedoch gibt es laut GSV-Forscher katakura auch tiefer greifende Umwandlungsprozesse. Er will mittels des GSV-eigenen Zeichenbeschleunigers nachgewiesen haben, dass Semikola durch den zunehmenden Nichtgebrauch in ihre Bestandteile zerfallen, die sich dann als ZGEs in andere Texte einschleichen. Bei diesem Prozess, werden die Striche zu so genannten Deppenkommata, während sich die losgelosenen Punkte zu Dreiergruppen formieren und als überflüssige Auslassungspunkte in Texte wandern…

GSV-Forscher und -Poet amarillo stoll in Ergonz dazu die These auf, dass sich bei Beschuss mit dem masse- und überaus energiereichen Hicks-Boson nicht nur die instabilen Semikola, sondern auch andere Interpunktions- und diakritische Zeichen spalten und zu anderen diakritischen Zeichen umwandeln können. In seinen Worten:

Das Trema wird zum Doppelpunkt,
das Komma rutscht nach oben.
Wenn~s Hicks-Boson dazwischenfunkt,
wird oftmals Stuss mit Sinn verlunkt’
der nimmer ward erstroben.

Gedankenstrich zu Circonflexe,
zu Apostrophen Tilden,
der Leser bleibt zurück ^ perplex,
hysterisoren ob des Schrecks
und wa:hnt sich unter Wilden.

Das alles sçhafft ein Hicks-Boson,
ein klei͡nes, fieses Wesen.
Die Exi$tenz scheint klarer scho҉n,
die Weise jeđoch de® Funktiøn:
bislan̷g nur vãge̸ Thëse̿̔̉ñ.

Um derartige Prozesse nicht nur studieren, sondern auch steuern zu können, wird dem Zeichenbeschleuniger der GSV derzeit unter Aufbietung höchster Ingenieurskunst ein Konfusionsreaktor zur Seite gestollen, der gespaltene Zeichen zu beliebigen Zeichen wieder zusammensetzt. Mittelfristig strebt die GSV eine Kooperation mit der ADOPTIONSSTELLE des VIZGESGKURIDNIGS an. Hierbei würde ein quantenlinguistisches Zwischenlager eingerochten, in dem adoptierte ZGEs so lange lagern, bis sich ein bedürftiger OSVZ findet. ZGEs aus dem Lager würden dann im Zeichenbeschleuniger gespalten und im Konfusionsreaktor zu dem Zeichen zusammengesotzen, das der jeweilige OSVZ erfordert. Die GSV ist zuversilcht, dass auf diese Weise die wertvolle Arbeit des VIZGESGKURIDNIGS effizienter gemachen und ins quantenlinguistische Zeitalter teleportoren werden kann.

[1] https://verben.texttheater.net/