Schönere Pluräle

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Version vom 7. Juli 2013, 10:27 Uhr von Kilian (Diskussion | Beiträge) (dritte Spalte überall)

Schon mehrfach sind wir gebeten worden, neben den unregelmäßigen Verbformen doch auch die durch Dummdeutsch vom Aussterben bedrohten unregelmäßigen Pluralformen der Atlanten, Kakteen, Pizzen etc. zu schützen. Das tun wir auch gerne mit dem Hinweis auf die exzellente Seite http://faql.de/numerus.html#andere. Auf der findet man unten eine lange Liste ungewöhnlicher Pluralformen im Deutschen.

Freilich gibt es auch einige Wörter, deren bestehende Pluralformen nicht zufriedenstellen – etwa solche mit schnöder s-Endung oder solche, die sich vom Singular nicht unterscheiden – und nach der Erfindung schönerer Alternativen schreien. Hier einige Vorschläge:

Singular Neuer Plural Beispiele/Erläuterungen
das Achtel die Olchten
der Akademiker die Akamedikare
die Ananas die Ananässer
die Anananten
die Ananen
der Artikel die Artiklen
das Avemaria die Avetemariae
der Bambus die Bambi
die Bamben
die Bambunten
die Bämben
die Bambeen



hier ist es wirklich angebracht
die Banane die Bananananen
das Bananananarama
der Banause die Banäuse
der Biber die Bibren
der Blues die Bluise
der Buckel die Bückel
der Büffel die Bulffen
der Bus die Ben analog zu der Globus/die Globen
der Büttel die Bultten
der Chamäleon die Chamäleonten griechisch χαμαιλέων (Maskulinum!) "Bodenlöwe"
die Cola die Colata
die Couch („Kautsch“) die Cöuche („Käutsche“)
der Dackel die Däckel
das Datum die Datümer
der Dolmetsch die Dolmetschek ungarische Pluralbildung
das Drittel die Driltten
der Dschinni die Dschinn
das Eis die Eiser
die Eisen
der Ekel die Alken
das Euter die Eutren
der Ficus die Fiquen
der Firlefanz die Firlefänze
das Fünftel die Fulnften
das Furunkel die Fürünkel
der Gau die Gauten analog zu der Bau/die Bauten
die Gemeinde die Geunseren
die Gemeinheit die Geunserheiten
das Ghetto die Ghettonen
der Globus die Globanten
die Glöben
das Gnu die Gnühe Ein Gnu macht Muh, viele Gnühe machen Mühe.
der Golf die Gölfe Wer dabei sein will, muss mit den Gölfen keulen Ku
der Guru die Guravaḥ sanskritischer Plural zu einem sanskritischen Fremdwort
der Habitus die Habitūs
der Hauch die Häuche
der Hobel die Hölbe
der Inbus die Inbi
das/der Joghurt die Jöghürter Ich muss schon wieder neue Ananas-Rhabarber-Jöghürter kaufen; ich habe eben das/den letzte/n aufgegessen. Wutzofant
das Kabel die Käbel
der Kater die Käter
das Kajak die Kajait grönländischer Plural
das Kapitel die Kapilten
der Käse die Käsen
das Kasino die Kasini
der Kimono die Kipoly
das Klo die Klöe
der Koffer die Köffer Ich habe noch zwei Köffer in Berlin.
das Kommando die Kommandi
der Kompass die Kompanden
die Kompanten
die Kompen
der Krokus die Kroken
die Krokeen
die Krokanten
die Krokanden
die Kröken
die Krokora
die Krokera
die Krokūs (Muster: Kasūs)
die Kroki
die Kroküsse
der Kuckuck die Kuckücke
der Kürbis die Kürben
die Kutsche die Kutschek ungarische Plurabildung
das Lächeln die Lälche
der Löffel die Lulffen
der Lokus die Loki
Loken
die Löken
Das Haus des Gottes Loki hat viele Loki.
die Mademoiselle die Mesdemoiselles
der Marathon die Maratha Nach endlosen Ämtermaratha wirkt ein Glas Sechsämtertropfen beruhigend auf das geschundene Gemüt. AZ
der Meineid die Unsereide
das Messer die Mersse
das Mittel die Mitteln
der Morgen die Morgenden
die Mörgen
das Motto die Motti
die Motten
die Mottetten
die Mottanten
der Müller die Mürlle
der Nabel die Näbel Ob die Formenvielfalt menschlicher Näbel der Kreativität der Hebammen geschuldet ist, wird von der Forschung noch kontrovers diskutoren. AZ
der Obstler die Öbstlern
die Oma die Omen
die Ömen
der Onkel die Önkel
der Opa die Opä
das Opossum die Opoisumus
der Park die Pärker
der Palas die Palanten Die Palanten von Wartburg und Runneburg gelten als die schönsten Beispiele romanischer Repräsentationsarchitektur in Thüringen.
der Paprika die Papriken
der Philosoph die Philosophim Multikulti gibt es jetzt auch in der Grammatik: Ein griechisches Fremdwort bekommt einen hebräischen Plural verpasst. Analog zu Seraph-Seraphim.
der Pinsel die Pilnsen
der Plural die Pluräle
die Pluralim
der Popel die Pöpel
die Prostata die Prostatatata
die Prostostata
Reduplikationsplural
dito, Betonung auf 2. Silbe
das Raster die Räster
das Rhinozeros die Rhinozerösser
der Rüffel die Rülffe
der Rüpel die Rulpen
die Sauna die Saunat Das Deutsche borgt sich lateinische, griechische, englische und französische Pluralformen. Wieso sollte man sich für Wörter aus dem Finnischen keine finnischen ausleihen? AZ
der Schal die Schäler
der Schinken die Schünken
der Schüler die Schlürer
der Schuppen die Schüppen
das Sechstel die Silchsten
der See die Seeen
das Segel die Sälgen
die Show die Shoye Die anglizistische Schreibweise ist hier angemessen.
das Siebentel die Sielbenten
das Siebtel die Sielbten
das Singularetantum die Plüräletantumen schönere Plüräle für alle Wortbestandteile sowie semantisch-syntaktische Kongruenz
der Sinus die Sinüsse Das Knabbern der Wal- erleichtert dem Schüler das Ableiten der Sinüsse.
der Slalom die Slala
das Sofa die Sofata
der Sommer die Sömmer
der Spiegel die Spieglen
das Stadel die Städel
der Stapel die Stäpel
der Stau die Stäue
die Stauten
der Stiefel die Stilfen
der Streik die Streikse
die Streierk

Binnenplural
das Stelldichein die Stellteuchmehrere
das Szenario die Szenarii
der Tadel die Tädel
das Tatütata die Tatütatä
der Taugenichts die Taugtnichtse
der Tausendsassa die Zigtausendsassae
der Tee die Teee
der Titel die Tilten
der Tolpatsch die Tolpatschok ungarische Pluralbildung
der Tölpel die Talpsen
der Tornado die Tornadi
der Turnus die Turni
der Tunichtgut die Tutnichtgüter
der Tunnel die Tünnlen
das Unisono die Multisonamus
das Vaterunser die Väterunsere
das Vergissmeinnicht die Vergesstunsernicht
das Viertel die Vierlten
der Wandel die Wändel
das Wappen die Wäppen
der Wechsel die Welchsen
der Winter die Wintren
der Wodka die Wodken
die Wodky (tschechisch)
das Wrack die Wräcker
der Zirkus die Zirken
die Zirki
der Zucker die Zücker gemienen sind Zuckersorten
der Zweifel die Zwifflen
der Zwickel die Zwelcken

Dann gibt es da eine Menge von Wörtern wie Akku, Auto, Radio, Sofa oder Somino, die den Plural nicht sehr hübsch durch Anhängen eines s bilden. Man könnte hier die von gehabt gehabt und amarillo entwolckene Methode anwenden und von Akkunen, Autonen, Radionen und Sofanen sprechen. Oder umlauten: Akkü, Autö, Radiö, Sofä, Sominö? Umlaut-Fan Karsten griffe hier sogar noch etwas härter durch: Äkkü, Äütö, Rädiö, Söfä, Söminö.