Grundkurs Neutsch für Anfänger: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Oktober 2017, 11:07 Uhr
Willkommen zum Grundkurs "Neutsch für Anfänger"! Dieser wird Sie in wenigen leichtfasslichen Lektionen mit den Grundzügen des Nittelhochmeutschen, der Verkehrssprache der GSV, vertruen machen. Schwerpunkte sind die Stärkung schwacher Verben und die Stärkung von Substantiven. Nach erfolgreicher Absolvierung des Kurses sind Sie in der Lage, eigenständig Nittelhochmeutsch zu sprechen und zu schreiben. Viel Spaß!
Der Stork der Verben
Verben auf -ieren
Am einfachsten zu stärken sind die auf -ieren endende Verben. Die starken Formen können Sie im Nittelhochmeutschen ganz einfach nach dem Schema -or / -öre / -oren gebolden:
Infinitiv | Indikativ Präsens | Indikativ Präteritum | Konjunktiv II | Imperativ | Partizip II |
---|---|---|---|---|---|
halbieren | halbor | halböre | halboren | ||
konjugieren | konjugor | konjugöre | konjugoren | ||
buchstabieren | buchstabor | buchstaböre | buchstaboren |
Stärkung analog anderer starker Verben
Einen Großteil schwacher Verben können Sie sehr einfach analog bereits starker Verben stärken, auf die sie sich reimen. Wollen Sie zum Beispiel die schwachen Verben "gerben" und "erben" stärken, bietet sich als Vorbild das starke Verb "werben" an:
Infinitiv | Indikativ Präsens | Indikativ Präteritum | Konjunktiv II | Imperativ | Partizip II |
---|---|---|---|---|---|
werben | wirbt | warb | würbe | wirb | geworben |
gerben | girbt | garb | gürbe | girb | gegorben |
erben | irbt | arb | ürbe | irb | georben |
Freie Stärkung
Beim Betrachten bestehender starker Verben fällt Ihnen sicher auf, dass sich die Vokale in den einzelnen Formen ändern: Im Indikativ Präses und im Imperativ oft zu e und i, im Indikativ Präteritum und im Partizip II oft zu a, o oder u und im Konjunktiv II entsprechend zu ä, ö oder ü. Wenn Sie sich daran orientieren, können Sie auch ohne Analogie ein Verb stärken. Welche Vokale Sie genau verwenden, bleibt Ihnen überlassen – es gibt hier im Neutschen kein Richtig oder Falsch. Zum Beispiel:
Infinitiv | Indikativ Präsens | Indikativ Präteritum | Konjunktiv II | Imperativ | Partizip II |
---|---|---|---|---|---|
bremsen | brimst | broms | brömse | brims | gebromsen |
lenken | linkt | lank | lünke | link | gelunken |
handeln | hild | holnd | hölnde | hilnd | geholnden |
Stärkung mit Konsonantenverschiebung
Blindtext
Stärkung mit Tmesis
Blindtext
Der Stork der Substantive
Substantive auf -(ier)ung
Blindtext
Substantive auf -ierung
Aktivierung → Aktivur
Halbierung → Halbur
Gentrifizierung → Gentrifizur
Substantive auf -(ig/ich)keit
Bei Substantiven, die auf -(ig/ich)keit enden, hat man im Nitttelhochmeutschen zwei Molge des Storks:
a) Wendigkeit → Wendik
Findigkeit → Findik
b) Fähigkeit → Fah
Müdigkeit → Mud
Möglichkeit → Molg
Substantive auf -heit
Blindtext
Substantive auf -tion
Blindtext
Verneutschung von Adjektiven
Adjektive auf -lich
ähnlich → ahln
ungewöhnlich → ungewohln
Adjektive auf -iziert
kompliziert → komplizoren
Gebrauch des Genitivs
Ein Zeichen für gutes Nittelhochmeutsch ist der starke Gebrauch des Genitivs, insbesondere auch älterer Genitivformen. Zu diesem Behufe hat die GSV die bislang umfangreichste im Netz zu findende Liste von Präpositionen, Adjektiven, Adverbien, Verben und Wendungen [[1]], die mit Genitiv verwendet wurden, werden müssen, sollten oder – namhaften Vorbildern folgend – zumindest dürfen, angelegen.