Schönere Pluräle und Singulare

Aus GSV

Um Wörtern, deren Singular und Plural bisher in großer Langeweile gleichlautet, über diesen tristen, nicht zufriedenstellenden Missstand hinwegzuhelfen, beut es sich oft an, den Plural beizubehalten und den Singular abzuändern. Oder umgekohren den Singular beizubehalten und den Plural abzuändern. Oder noch besser (und ganz im Sinne der größtmolgen Sprachverwurr, der sich die GSV mit Häuten und Haaren verschrieben hat): schöne bzw. verrockene Alternativen sowohl für Singular als auch den Plural zu bilden. Dies ist natchlur auch dann molg, wenn etwa ein Plural aus anderen Gründen nicht zufriedenstellt als aus einem Gleichklang mit dem Singular heraus, etwa, weil er durch eine schnöde s-Endung gebolden wird.

Neuer Singular Alter Singular/Plural Neuer Plural Beispiele/Erläuterungen
das/die Achtel die Olchten
der/die Akademiker die Akamedikare
die Anane die Ananas die Ananässer
die Anananten
die Ananen
der Anorak/die Anoraks die Anoraat Grönländischer Plural
das Aquarell/die Aquarelle die Aquareaux
der/die Artikel die Artiklen
die Artikli

russischer Plural
der Atlant

 
die Atlanten

der Atlas


die Atlässe
Neuer Singular nur für das Buch mit Karten

wie Anlässe
das/die Avemaria die Avetemariae
der Bäck/Beck (historisch!)
der Back
der Buk
der/die Bäcker
der/die Bambus die Bambi
die Bamben
die Bambunten
die Bämben
die Bambeen
die Banane die Bananananen
das Bananananarama
der Banause die Banäuse
der Bech der/die Becher die Bichel Mit unsern Bicheln ist gut Picheln.
der Bas der/die Besen
der Birb der/die Biber die Bibren
das/die Blau die Blauten Wie Bau, Bauten. Ebenso: die Grauten
der Blues die Bluise
der Bluh der/die Blüher Meist in Zusammensetzungen: Frühbluh, Schattenbluh, Winterbluh
das Bordell/die Bordelle die Bordeaux
der Brock der/die Brocken die Bröcken
der Bulck der/die Buckel die Bückel
der Bulff der/die Büffel die Bulffen
die Burka die Burzä latinider Plural (burca - burcae)
der Bus die Ben analog zu der Globus/die Globen
das Buschel
das Bulsch
das/die Büschel die Bischlekh jiddischer Plural
der/die Büttel die Bultten
der Chamäleon die Chamäleonten griechisch χαμαιλέων (Maskulinum!) "Bodenlöwe"
die Cola die Colata
der Compute der/die Computer
der Coach die Cöache („Kuitsche“) Da aus „au“ [au] ulberweise „äu“ [oi] wird, memüsse aus „oa“ [ou] auch „öa“ [ui] werden.
die Couch („Kautsch“) die Cöuche („Käutsche“)
der/die Dackel die Däckel
das Datum die Datümer
der Dircht der/die Dichter die Euchter
der/die Dolmetscher die Dolmetschek ungarische Pluralbildung
der Dön der/die Döner die Döneler türkischer Plural
der Donn der/die Donner die Dönner
der Drach der/die Drachen die Drächen
das/die Drittel die Driltten
der Drock der/die Drucker die Drurcken
der Dröck der/die Drücker Er kommt immer auf den letzten Dröck.
die Dros die Dronte/die Dronten Die Dros verdross.
der Dschinni die Dschinn
der Deinopa der/die Europäer
die Deinöma die Europäerin/die Europäerinnen die Eurömäer
das Eis die Eiser
die Eisen
der Ekel die Alken
das Elch/die Elche die Ichel
das Es die Ente/die Enten
das/die Euter die Eutren
der Facq der/die Ficus die Fiquen
die Fiquii
das Fazit die Faziunt
das Festival die Festivaux ebenso: Musicaux, Ideaux
Dativ: den Festivauxen (mit stummem "x")
das Fau das/die Feuer die Füre
der/die Fauxpas die Fauxpanten
die Fauxpässe
der Fult der/die Filter die Filtrok ungarische Pluralbildung
das Fínal das/die Finále die Finalés
die Finaléen
Man beachte den Betonungswechsel von der ersten zur letzten Silbe.
der Firlefanz die Firlefänze
der Flund der/die Fladen Sprichwort: Auf frischem Kuhflund ist's gut Rutschen!
der Flakon die Flaköne
der Frav der/die Frevel die Fralven
der Full der/die Füller
das/die Fünftel die Fulnften
der Funftur der/die Fünftürer
das/die Furunkel die Fürünkel
die Garderobe die Gardezrobes
der Gau die Gauten analog zu der Bau/die Bauten
das Gebau
die Gebud
das/die Gebäude
das Gebill die Gebilde
das Gedein die Gemeinde die Geunseren
das Gefell das/die Gefilde
das Gemäl das/die Gemälde Historisch-authentisch, denn Albrecht Dürer urß über den Genter Altar: "das ist ein über köstlich, hoch verständig gemähl, und sonderlich die Eva, Maria und Gott der vatter sind fast gut."
die Gemeinheit die Geunserheiten
der Gepäcktrag der/die Gepäckträger die Gepäcksenträger
das Gewott das/die Gewitter die Gewetter
das Ghetto die Ghettonen
die Ghetti
der Gilb der/die Giebel die Gieblekh jiddischer Plural
der Globus die Globanten
die Glöben
das Gnu die Gnühe Ein Gnu macht Muh, viele Gnühe machen Mühe.
der Golf die Gölfe Wer dabei sein will, muss mit den Gölfen keulen.
der Graul der/die Gräuel die Grüle
der Grunsch der/die Groschen die Grösche
der Guckindieluft der Guckindieluft, die Guckindielufte die Guckenindieluft
der Guru die Guravaḥ sanskritischer Plural zu einem sanskritischen Fremdwort
der/die Habitus die Habitūs
der Hhch der Hauch die Häuche
der/die Hobel die Hölbe
der Hubschrauber die Hübschräuber
der Huft die Hüfte/Hüften
der Hump der/die Humpen die Hühümpppen lallender Plural
der/die Igel die Igle
der/die Inbus die Inbi
die Inben
das/der Joghurt die Jöghürter Ich muss schon wieder neue Ananas-Rhabarber-Jöghürter kaufen; ich habe eben das/den letzte/n aufgegessen.
das/die Kabel die Käbel
die Keblekh

jiddischer Plural
der Kaf der/die Käfer
der Kagel der/die Kegel die Kälgen
das Kajak die Kajait grönländischer Plural
der Kadu der Kakadu/die Kakadus die Kakaihr
die Kakasie
der Kamerad die Kameraden die Kameräder analog das Rad
Zum Reservistentreffen hatten sich bereits zahlreiche ehemalige Kameräder in der Gaststätte eingefunden.
das/die Kapitel die Kapilten
der Karneval die Karnivalete
der Karuf der/die Käufer
der Kas der/die Kanten Die erste von einem Brot abgeschnittene Scheibe ist ein Kas, ebenso die letzte Scheibe, die übrig bleibt. Ein Kas-tenbrot hat sechs Seiten, acht Ecken und vierzehn Kanten (zwölfmal eine Kante und zweimal einen Kas). Das „a“ in „Kas“ ist kurz zu sprechen.
der/die Käse die Käsen
das Kasino die Kasini
der/die Kater die Käter
der Kill der/die Killer
der/die Kimono die Kipoly
das Kos das/die Kissen die Assoziation zu kosen ist natchlur nicht von ungefähr
das Klo die Klöe
das Knaul das/die Knäuel die Knüle
der Knalb der/die Knebel die Kneblonim hebräischer Plural
der Knot der/die Knoten die Knöte
der Knupp der/die Knüppel
der/die Koffer die Köffer Ich habe noch zwei Köffer in Berlin.
das Kommando die Kommandi
der Kompass die Kompanden
die Kompanten
die Kompen
der Kort der/die Köter „Jedem Kort seinen Kot“ (synonym zu „Andre Köter machen andre Köte“)
der Krokus die Kroken
die Krokeen
die Krokanten
die Krokanden
die Kröken
die Krokora
die Krokera
die Krokūs (Muster: Kasūs)
die Kroki
die Kroküsse
der Kuckuck die Kuckücke
der Kolmp der/die Kumpel die Külmpe
der Kulb der/die Kübel die Küblonim hebräischer Plural
der Kürbis die Kürben
die Kutsche die Kutschek ungarische Plurabildung
das Lalch das/die Lächeln die Lälche
das Leide das/die Leiden
das Labskaus die Labsküsse
der Laff
der Lalff
der/die Löffel die Lulffen
die Lölffe
der Lahr der/die Lehrer
der Lapsus/die Lapsus die Lapsunten
der Lokus die Loki
die Loken
die Löken
Das Haus des Gottes Loki hat viele Loki.
das Madch
die Mad
das/die Mädchen
die Mademoiselle die Mesdemoiselles
das Mald das/die Mädel die Mejdlekh jiddischer Plural
der Marathon die Maratha Nach endlosen Ämtermaratha wirkt ein Glas Sechsämtertropfen beruhigend auf das geschundene Gemüt.
der/die Manne die Mannen Cäsar schickte seinen besten Mannen. Das Femininum ist aus lat. manus (= die Schar) entlohnen.
das March das/die Märchen
der Mardie der/die Marder
der Martur der/die Märtyrer
das Mass das/die Messer
das Ain das Meer, die Meere
der Meineid die Unsereide
das/die Messer die Mersse
der Melch der/die Michel Der deutsche Melch
das Mitt das/die Mittel die Mitteln
das Mobel
das Mob
das/die Möbel analog zu Mobiliar ist Mob mit langem o zu sprechen
der/die Morgen die Morgenden
die Mörgen
das Motto die Motti
die Motten
die Mottetten
die Mottanten
der Murll der/die Müller die Mürlle
der/die Nabel die Näbel Ob die Formenvielfalt menschlicher Näbel der Kreativität der Hebammen geschuldet ist, wird von der Forschung noch kontrovers diskutoren.
der Nalb der/die Nebel
der/die Obstler die Öbstlern
die Oma die Omen
die Ömen
die Omata
der/die Onkel die Önkel
der Opa die Opä
die Opanten
die Opata
die Opeen
die Opaharu




nepalesischer Plural
das Opossum die Opoisumus
der Orang-Utan die Orangen-Uten
der Ord der/die Orden
das/die Ostern die Östern
der Overhead die Överheäde
der Palas die Palanten Die Palanten von Wartburg und Runneburg gelten als die schönsten Beispiele romanischer Repräsentationsarchitektur in Thüringen.
der/die Paprika die Papriken
die Papriki
die Paprikaharu


nepalesischer Plural
der Park die Pärker
der Porten der/die Partner
der Pati der/die Pater
der/das/die Paternoster die Patresnostri
das/die Pfingsten die Pfingstren
der Philosoph die Philosophim Multikulti gibt es jetzt auch in der Grammatik: Ein griechisches Fremdwort bekommt einen hebräischen Plural verpasst. Analog zu Seraph-Seraphim.
der/die Pinsel die Pilnsen
der Plural die Pluräle
die Pluralim
der Pold der/die Pudel
der Monotiker der/die Politiker die Polytiker
der/die Popel die Pöpel
der Pox der/die Posten Da müssen wir wohl einen Pox in unserer Bilanz unterschlagen haben.
die Prostata die Prostatatata
die Prostostata
Reduplikationsplural
dito, Betonung auf 2. Silbe
der Rach der/die Rächer die Racheen
das Rambazamba die Rambazamben
das/die Raster die Räster
das Rats das/die Rätsel die Geroltse
der Rag der/die Regen
der Reife
der Rienf
der/die Reifen die Riefen
die Rienfe
die Requiems/Requien die Requietes schon im Lateinischen äußerst unregelmäßig
das Rhinozeros die Rhinozerösser
der/die Rubel die Rübel
der Rulff der/die Rüffel die Rülffe
der Rulp der/die Rüpel die Rulpen
der Salb der/die Säbel
die Sauna die Saunat Das Deutsche borgt sich lateinische, griechische, englische und französische Pluralformen. Wieso sollte man sich für Wörter aus dem Finnischen keine finnischen ausleihen?
der Schald der/die Schädel
der Schal die Schälle
die Schäler
der Schink der/die Schinken die Schünken
der Schmurr der/die Schmarrn Am Sonntag mache ich einen Kaiserschmurrn. (Deklination im Singular wie „Herr“: der Schmurr, des Schmurrn, dem Schmurrn, den Schmurrn)
das Schnatz das/die Schnitzel die Schniltze
der Schrott die Schrötter
der Schurl
der Schlur
der/die Schüler die Schürle
die Schlürer
der/die Schuppen die Schüppen
die Schwolncht die Schwuchtel/die Schwuchteln
das Salchst das/die Sechstel die Silchsten
das Salg das/die Segel die Sälgen
die Show die Shoye Die anglizistische Schreibweise ist hier angemessen.
das/die Siebentel die Sielbenten
das Sielbt das/die Siebtel die Sielbten
der Singular die Singuläre
das Singularetantum die Plüräletantumen schönere Plüräle für alle Wortbestandteile sowie semantisch-syntaktische Kongruenz
der Sinus die Sinüsse Das Knabbern der Wal- erleichtert dem Schüler das Ableiten der Sinüsse.
der Slalom die Slala
das Sofa die Sofata
die Sofen
der/die Sommer die Sömmer
der Spand der/die Spender
der Spielg der/die Spiegel die Spieglen
der/die Sprufki die Sprufken
das/die Stadel die Städel
der Stalp der/die Stapel die Stäpel
der Stau die Stäue
die Stauten
das Stellichkein das Stelldichein die Stellteuchmehrere
der Stulf der/die Stiefel die Stilfen
der Streik die Streikse
die Streierk

Binnenplural
der Struld der/die Strudel die Strüdel
das Szenario die Szenarii
der/die Tadel die Tädel
das Tatütata die Tatütatä
der Taufel der/die Teufel die Teulfen
die Tülfe
die Teuflonim


hebräischer Plural
der Taugenichts die Taugtnichtse
der Tausendsassa die Zigtausendsassae
der Tee die Teee
das Tiramisu die Tiratecisu
der/die Titel die Tilten
der Tolpatsch die Tolpatschok ungarische Pluralbildung
der Tolp der/die Tölpel die Talpsen
der Tornado die Tornadi
der Trabas der Trabant/die Trabanten Der Trabas war das Paradestück sozialistischen Automanufaktats.
das Trauma/die Traumen/Traumata die Träumä Nachdem er auf der Alb von Kühen, Bienenschwärmen und Räubern angegriffen worden war, hatte er drei Albträumä.
der Traf der/die Treffer
der Traub der/die Treiber Welchen Traub braucht man für diesen Drock?
der Trupf der/die Tropfen
der Tsunamo der/die Tsunami die Tsunamen
der Tunichtgut die Tutnichtgüter
der/die Tunnel die Tünnlen
der Turnus die Turni
das Ulb das/die Übel die Ulben
der Unghauer
die Ünghauerin
das/die Ungeheuer
das Unisono die Multisonamus
das Vatermein das/die Vaterunser die Vätermeine
die Vaterunser
die Väterunsere
u.a.m.
Als mittelalter Mönch bete ich zur Zeitmessung einige Vätermeine.
Am Ende des Gottesdienstes müsst ihr Vatereuer beten, jeder ein Vaterdein.
Fromme Menschen beten viele Väterihre pro Woche, mindestens ein Vaterihr am Abend.
das/die Vergissmeinnicht die Vergesstunsernicht Höflichkeitsform: die VergessenSieunsernicht
der Vérra der/die Verrǟter
das Verlt das/die Viertel die Vierlten
das Veto die Vetamus
das Wapp das/die Wappen die Wäppen
der Wadel der/die Wedel
der Walnd der Wandel die Wändel
der Walchs der/die Wechsel die Welchsen
das Walross die Walrösser
der Wander der/die Wanderer die Wandererer
das Warß das/die Wasser die Wassere Da er mit allen Wasseren, ich aber nur mit einem Warß gewaschen bin, werde ich wohl zwangsweise unterliegen.
das Was das/die Wesen Was ist das Was dieses Singularis? Das lang gesprochene, aber einfach geschriebene a, wie in Gras!
das/die Weihnachten die Weihnächten
der/die Winter die Wintren
der Ichbel der/die Wirbel die Wirblekh jiddischer Plural
der Wodka die Wodken
die Wodky

tschechischer Plural
das Wrack die Wräcker
der Zach der/die Zecher
das Zumm das/die Zimmer
der Zurk der Zirkus die Zirken
die Zirki
der Zucker die Zücker gemienen sind Zuckersorten
der Zwilf der/die Zweifel die Zwifflen
der Zwilck der/die Zwickel die Zwelcken
die Zwilcki

russischer Plural